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Am 13. und 14. Mai 2019 hat in München der 44. Congress der Controller stattgefunden. Waren Sie etwa nicht dabei? Kein Problem, unser Kollege Ralf Schall, Vertriebsleiter der Controlling Cloud Software QVANTUM hat unserer Redaktion von seinen Congress Highlights berichtet.
Blog-Redaktion: Dieses Jahr stand der Controller Congress unter dem Motto „Prepare for your Future“. Vielleicht kannst du uns sagen, was sich hinter dem Motto verbirgt?
Ralf Schall: Die Controller Community trifft sich auf dem Congress und diskutiert, auch in den Arbeitskreisen, welche Neuerungen und Änderungen einmal fachlicherseits in den Finanzflüssen statt finden, aber auch organisatorisch was die tägliche Arbeit angeht. Unter anderem wie sich ihr Berufsfeld verändert.
Blog-Redaktion: Für uns als Anbieter von Software für Unternehmensplanung natürlich die ganz spannende Frage: Was treibt die Controlling-User an, wo drückt allgemein der Schuh, gab es dazu Einsichten in den gehörten Vorträgen?
Ralf Schall: Diese Punkte wurden in den Keynotes deutlich angesprochen. Die Herausforderung besteht darin, dass man agil auf Neuerungen und kurzfristige Entscheidungen reagiert. Ganz gleich ob investitionsgetriebener oder modellgetriebener Natur. Oft geht es darum Informationen schnell verarbeiten zu können, um als Business-Partner für das Managements allzeit zur Verfügung zu stehen und Entscheidungsvorlagen zu entwerfen.
Blog-Redaktion: Entscheidungsvorlagen, damit sind wir schon ziemlich nah am Thema der Planung. Kannst du ein bisschen genauer erklären, in wie weit sich die Herausforderungen in der Planung abzeichnen und wo es aktuell noch hakt?
Ralf Schall: Die Herausforderungen der Unternehmensplanung entstehen etwa durch Forecasts der Finanzflüsse. Diese müssen vor Kaufentscheidungen simuliert werden, damit das Management z. B. den Kapitalbedarf abschätzen kann und man den Aktionären oder auch dem Aufsichtsrat zeigen kann, welche Company zu akquirieren und welche Folgen das für das Unternehmen hat. Es wichtig diese Zahlen schnell und agil aus dem Controlling zur Verfügung zu stellen. Die Forderung nach Tempo im Controlling ist gestiegen.
Blog-Redaktion: Gehen wir vielleicht etwas weg von den Herausforderungen und reden über Chancen und Potenziale. Das Signalwort „Digitalisierung“ ist bestimmt im ein oder anderen Agenda-Punkt aufgetaucht? Wurde auf dem Event nur gepredigt oder gab es auch Einsichten, die zeigen, wie weit wir vor allem in deutschen Controlling-Büros bereits in der Umsetzung sind? Welche Best Practices wurden benannt und was waren konkrete Ergebnisse der Digitalisierungsprojekte?
Ralf Schall: Es waren einige Referenten aus dem deutschsprachigen Raum anwesend. Ebenso auch hochkarätige wie z. B. der Finanzvorstand der Schweizer Staatsbanken oder auch der Vorstand von der KTM Gruppe, welche ihre Erfahrungen mit der Digitalisierung wider gespiegelt haben. Zu diesem Bereich haben Sie z.B. Ausbildungsinitiativen in ihren Unternehmen gegründet, welche sie erfolgreich umsetzen.
Blog-Redaktion: Hast du da auch ein Beispiel von den genannten Unternehmen – was sie gemacht haben oder wie sie es umgesetzt haben?
Ralf Schall: Die Schweizer Staatsbanken bieten z. B. für Ihre rund 2500 im Controlling beschäftigten Mitarbeiter, Weiterbildungsmöglichkeiten an. Diese sind in unterschiedlichen Richtungen aufgestellt. Eine Richtung geht z.B. eher in den Bereich Datenanalyse, also das umgehen mit der IT. Daraus ergibt sich der Kontext aus den Projekten „macht es, macht es selbst und verlasst euch bei der Beratung/Moderation lediglich auf die Einführung des Projektes, aber baut eigenes Know How in den Fachabteilungen auf“.
Blog-Redaktion: Wenden wir uns erstmal wieder ab vom Digitalen und schauen auf das Analoge. Die Menschen, die die Fäden in der Hand halten. Ich weiß noch wie vor etwa drei Jahren ein Sprecher auf unserer eigenen Veranstaltung darüber sprach, dass die Rolle des Controllers im Umbruch ist, weg vom reinen „Erbsenzähler“ (der reine Datensammler) zum internen Business Partner, der aufgrund seiner guten Daten Fakten-Lage immer mehr zum Strategieberater für die Fachabteilungen wird. Was ist daraus geworden oder hat sich die Vision wieder gewandelt? Gibt es jetzt wieder Erbseneintopf (Zwinkern)?
Ralf Schall: Gegen Erbseneintopf ist nichts zu sagen solange er handwerklich gut gemacht ist. Aber tatsächlich ist es so, dass sich die Prognose so bestätigt. Es geht darum zu prüfen in welche Richtung man seine Mitarbeiter entwickelt. Wie nehme ich sie mit? Da gibt es sicherlich die einen die in die Richtung Datenanalyse und andere die in die Richtung Modellierung gehen, also Finanzplanungsmodelle gestalten. Aber der Business Partner der den Transfer des Domain Business in das Controlling holt am stärksten gefragt. Es ist natürlich verständlich wenn man eher mathematisch orientiert ist und gerne mit Zahlen umgeht, dass dann das Kommunikative bei dem einen oder anderen eher hinten an steht. Trotzdem wird versucht auch diese Leute zu akquirieren. Es gibt drei Gruppen von Controllern: den Datenanalyst, den Modellierer und den Kommunikator.
Blog-Redaktion: Apropos Menschen, welcher Redner hat dich denn mit seinem Vortrag am meisten begeistert und evtl. ein echtes Aha-Erlebnis ausgelöst, das du auch für deine eigene Arbeit oder gar privat gut nutzen kannst?
Ralf Schall: Faszinierend für mich war der letzte Keynote, welcher am letzten Tag vorgetragen wurde. Ein erfolgreicher Dirigent und Schüler von Karajan hat das Controlling und das Management mit einem klassischen Orchester verglichen und auf die Herausforderungen hingewiesen. Eines dieser Herausforderungen ist, dass man bei solchen Prozessen auch ein Stück weit los lassen muss. Für mich am beeindruckendsten ist, wie Karajan alleine mit dem Gesicht die Berliner Philharmoniker dirigierte.
Blog-Redaktion: Gibt es auch etwas, was du gehört hast und bei dem du am liebsten aufgesprungen und laut Veto eingelegt hättest? Das wäre jetzt genau hier eine gute Gelegenheit.
Ralf Schall: Ja, so eine Situation gab es tatsächlich. Es wurde immer wieder von low hanging fruits gesprochen. Bei low hanging fruits handelt es sich um einfach zu erledigende Aufgaben, die durch wenig Aufwand schnelle Erfolge erzielen. Es ging darum, dass man immer einen Entscheider auf C-Level Ebene bräuchte, der die Finanzen freischaufelt, um komplexe IT Prozesse gestalten zu können. Ich sehe das ganz anders. In unserem Ansatz werden zunächst einfachere Schritte gegangen. Dabei geht es darum kleinere Lösungen zu gestalten, die einfacher funktionieren, um überhaupt mal Ressourcen freizuschaufeln. Dies geschieht für eine schnellere Digitalisierung. Das wurde auf dem Event außer Acht gelassen. Dort wurde nur von Großen Projekten mit 6-7-stelligen Beträgen gesprochen.
Blog-Redaktion: Wir als Anbieter einer reinen Software as a Service beschäftigt ja sehr stark das Thema Cloud im Controlling. Inwieweit war auch das ein Thema auf dem Congress?
Ralf Schall: Es war interessant, dass das Thema zwar präsent war, aber keiner mehr drüber gesprochen hat. Cloud scheint zwischenzeitlich, zumindest im Mittelstand oder in den Management Kreisen, angekommen zu sein. Es wurde nicht mehr drüber diskutiert, trotz Einführung der DSGVO und trotz IT- Security Beauftragten in den Unternehmen. Das Thema scheint kumulativ normal geworden zu sein.
Blog-Redaktion: Danke Ralf. Ich denke, das ist bereits ein sehr umfassender Einblick gewesen. Treu dem Motto „Prepare for your Future“ hast du Veranstaltungstipps für das laufende Jahr parat?
Ralf Schall: Unser Partner MicroStrategy lädt zum User Symposium in Köln am 6. Juni ein. Es sind Kunden und Partner sowie generell BI Interessierte eingeladen. Wer sich über die neusten Trends zum Thema Analytics informieren will, ist hier goldrichtig.
Blog-Redaktion: Das ist ja schon recht bald. Der ein oder andere Zuhörer wird es dann nicht mehr rechtzeitig schaffen, aber ich glaube es gibt eine Folgeveranstaltung später im Jahr?
Ralf Schall: Nach dem Symposium ist natürlich vor dem Symposium, auch bei unseren Partnern. Die nächste Veranstaltung findet in München am 10. Oktober statt. Da laden wir auch herzlich zu ein und sind natürlich auch selber wieder mit unserer Unternehmensplanung Software vor Ort.
Mehr Informationen zum MicroStrategy Symposium am 6. Juni 2019 in Köln finden Sie, wenn Sie unserem Link folgen.